News
01 (Oktober
2008 - Mai 2009)
www.labyrinthos.ch
(Teil 1)
www.labyrinthos.ch
(Teil 2)
Die Pläne
News -
Inhaltsverzeichnis ab Okt. 2008
News 02 (Juni -
Sept. 2009)
News 03 (Okt. -
Dez. 2009)
News 04 (Jan. -
Juli 2010)
News (ab Juli 2010)
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liegt bei Thomas M. Waldmann,
sofern nicht anders vermerkt. Fotos, Karten usw.
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ACHTUNG:
DIE LABYRINTH-HÖHLE IST GEFÄHRLICH !
Betreten Sie sie nicht auf eigene Faust !
ATTENTION: THE LABYRINTH CAVE IS DANGEROUS !
Don't enter it off your own bat !
ΠΡΟΣΟΧΗ: Η
ΛΑΒΥΡΙΝΘΟΣ
ΕΙΝΑΙ
ΠΟΛΥ
ΕΠΙΚΙΝΔΥΝH
!
Μην
μπαίνετε
μέσα με
δική
σας
πρωτοβουλία
!
|
22. Mai 2009: Oxford-Projekt "Labyrinth
Lost" zum Zweiten
Das Projekt "Labyrinth
Lost" ist ein Erfolg für meine Website. Die Oxford-Leute
haben den Wert des Labyrinths erkannt, was im Namen ihres
Projektes zum Ausdruck kommt: "Labyrinth Lost" - das verlorene
Labyrinth. Es gilt, dieses wieder zu entdecken und der
Öffentlichkeit bekannt zu machen, damit es dereinst wieder
dieselbe Beachtung geniessen wird wird wie in früheren
Jahrhunderten. Die dazu notwendigen Arbeiten zur Sicherung der
Höhle sind: Entfernung der restlichen, noch vorhandenen
Munition; Sperrung jener Zonen, wo Munition unter
eingestürzten Schutthaufen liegen könnte;
Abstützung gewisser Decken-Abschnitte, die vom Einsturz
bedroht sind. Die Oxford-Gruppe will ein Buch und einen Film
übers Labyrinth produzieren. Die wichtigste Dokumentation, auf
die sich sich dabei stützen, ist meine Website und der von mir
überarbeitete Plan. Ich freue mich nicht nur über die
Ehre und die Anerkennung meiner Arbeit, ich freue mich auch, ein
offizieller Teilnehmer dieser Expedition zu sein und sie (mit Nick
Leloudas zusammen) in der Höhle führen zu
dürfen.
22. Mai 2009: Sieber's Fehler
Texte
und Pläne, auf die sich die Erforschung des Labyrinths
stützt, sind grundsätzlich mit Vorsicht zu geniessen.
Einerseits können sich auch die seriösesten Autoren
einmal irren, andererseits darf man Meinungen nicht mit
Tatsachenberichten verwechseln. Im folgenden möchte ich am
Beispiel von Sieber zeigen, dass ihm nicht nur bei der Erstellung
seines Planes Fehler unterliefen, sondern dass er auch bei der
Interpretation von Höhlenteilen Meinungen oder Vermutungen
äusserte, die sich nicht halten lassen.
Auf dem Karten-Ausschnitt links ist zu sehen, wie Sieber einige
Räume in der nördlichen Hälfte des
Labyrinths teilweise ziemlich verdreht einzeichnete. Dies ist besonders
merkwürdig, da Sieber das Labyrinth angeblich mit einem
Kompass (einer "Boussole") vermass, angeblich sogar zum ersten Mal. Ein
Blick auf Cockerells Plan (siehe Hauptseite), wo die Ausrichtung der
Räume weitgehend korrekt ist, zeigt, dass Cockerell
offensichtlich auch einen Kompass zur Verfügung hatte. Auf der
linken und rechten Seite habe ich je mit einem roten Pfeil die korrekte
Nord-Richtung eingezeichnet. An drei Stellen habe ich mit roten Pfeilen
und Angaben in Grad eingetragen, wie die entsprechenden Räume
auf der Karte zu drehen sind, damit der Plan stimmt.
In der "kleinen geheimen Kammer"
(ΚΡΥΦΟΣ
ΘΑΛΑΜΙΣΚΟΣ)
finden wir gestufte
„Sitzbänke“, die Dumas auf seinem Plan mit
"Sopha" (Sofa?) beschriftete. Sieber schreibt über
diese Kammer, die bei ihm anstelle eines Namens nur den Buchstaben "q"
erhielt (S. 514): "Gleich darauf tritt man in den Kampf-Saal, la
Salle du Combat, der, um der Fabel vom Minotaurus durch passende
Benennungen genug zu tun, so benannt wurde. Bei q wendet sich ein Gang
empor, und endigt an einer Treppe, welche ins Freie führen
musste,
weil daselbst der Sandstein aufhört und von einem Kalkmergel
bedeckt ist, welcher an der äussern Oberfläche zu
Tage
dieselbe Beschaffenheit hat." Diese Vermutung Siebers enthält
mehrere
Fehlschlüsse. Erstens ist - auch auf den Fotos - leicht zu
erkennen, dass die Kammer am Ende der "Treppe" ringsum von festem Fels
verschlossen ist, dass die "Treppe" hier also nicht weiter nach oben
führen konnte. Zweitens sind die Stufen für eine
Treppe viel
zu hoch (auf dem rechten Foto gut zu erkennen). Drittens kann aus dem
Umstand, dass an der Oberfläche dieselbe Gesteinsart
anzutreffen
ist wie in einem Raum darunter, nicht zwingend geschlossen werden,
dass eine
Verbindung zwischen den beiden Orten besteht - die Oberfläche
befindet sich
nämlich
etwa 30 Meter darüber!! Viertens stellen wir fest, dass auch
diese
Stufen bloss das Rückbleibsel des Steinabbaus sind
- rechts
oben erkennen wir zwei Einschnitte, die offenbar dazu dienten, einen
neuen Quader zu behauen, was aus unbekannten Gründen nicht zu
Ende
geführt wurde.
20.
Mai 2009: merkwürdigen Text
von 1712 gefunden
Ich wurde auf folgendes
Buch, das
einen merkwürdigen Text zum Labyrinth enthält,
aufmerksam
gemacht: P. L. Berckenmeyer: "Vermehrter Curieuser Antiquarius; das ist
allerhand auserlesene Geographie und historische
Merkwürdigkeiten....", Hamburg 1712, 4. Auflage bei Benjamin
Schillern; 3 Teile. Im Teil "Europa" ist auf S. 735/6 über
Kreta
zu lesen:
"Sonsten ist auch diese
Insul
berühmt so wol wegen des Schiffs der Stier genennet / auf
welchem
die schöne Europa entführet ward; als auch wegen der
Grausamkeit des MINOTAURI; und wegen des LABYRINTHS, dessen Erfindung
dem Daedalo zugeeignet worden. Es sind noch heut zu Tage
merckwürdige Anmerckungen von diesem weiland Welt bekannten
Irr-Garten unter der Erden zu sehen / nemlich viel schöne
Alabaster und Marmor Seulen / viel Kammern dergestalt wunderbar
unterschieden und erbauet / dass es nicht wol mag beschrieben werden;
ein Stall / welcher umher mit starcken Metallenen Säulen
besetzt:
mitten in demselben stehet ein eiserner Trog / mit eisernen Ketten fest
gemacht. Hier soll der Minotaurus weiland gestanden seyn."
Leider enthält der Text keine Angaben, wo auf Kreta diese
Anlage
sein soll. Immerhin heisst es, sie sei "unter der Erden" - dies galt
aber auch für Knossos, bevor es von Evans ausgegraben wurde.
Mir
ist allerdings nicht bekannt, wieviele Räume und
Gänge der
Anlage in Knossos zugänglich waren vor der Ausgrabung.
Jedenfalls
hat oder hatte es in unserer Labyrinth-Höhle ziemlich sicher
keine
"Alabaster- und Marmor-Säulen" und die Räume dieses
ehemaligen Steinbruchs können auch nicht als "erbaut"
bezeichnet
werden; ein eiserner Trog hingegen hätte wahrscheinlich von
"Grabräubern" entfernt werden können. Wer etwas zu
dieser
Geschichte weiss, soll sich gerne bei mir melden:
contact.at.labyrinthos.ch ("at" durch entsprechendes Zeichen ersetzen).
Vielen Dank. (Hinweis von: Rose
Vossmerbäumer)
18.
Mai 2009: Projekt "Labyrinth Lost":
Expedition der Oxford-Uni im Sommer 2009 - Vorbereitungs-Treffen in
Athen
06.
Mai 2009 (links): Die Fotos vom
2. WK in einer griechischen Zeitschrift
Die neuste Ausgabe (Nr. 31) der griechischen Zeitschrift "Kritiko
Panorama" bringt unter dem Titel "Kriegsverbrechen im
Labyrinth"
(Έγκλημα
πολέμου
στον
Λαβύρινθο)
ab S. 32 einen Bericht mit jenen Fotos aus dem 2. WK, die seit Dez.
2008 im Deutschen Bundesarchiv verfügbar sind und die weiter
unten in diesen News betrachtet werden können.
Irrtümlicherweise hat der Autor meinen Namen mit "Lehmann"
statt mit "Waldmann" angegeben.
05.
Mai 2009 (rechts): Inschrift von 1656 entdeckt
Im Salle Trapeza sind so
viele Inschriften, dass ich jedesmal eine finde, die mir noch nie
aufgefallen war, besonders unter den eingravierten, die nicht mit Farbe
nachgemalt wurden. Diese Eingravierungen sind häufig nur bei
seitlicher Beleuchtung zu sehen (wegen des Schattens in den
Vertiefungen) und mit dem direkten Blitz schlecht oder gar nicht zu
fotografieren. Dieses Mal fand ich eine Gravur von 1656..... Aber es
hat noch viel mehr Gravuren, denen ich aus Zeitmangel bisher keine
Aufmerksamkeit schenken konnte (manche dieser Gravuren sind nur schwer
zu entziffern).
24.
April: Treffen mit (Vorstands-) Mitgliedern der griechischen
Höhlenforschungs-Gesellschaft ESE
(Ελληνική
Σπηλαιολογική
Εταιρεία)
in Athen und im Labyrinth
Im April 2009 traf ich
mich in Athen mit 3 Vorstands-Mitgliedern der griechischen
Höhlenforschungs-Gesellschaft ESE
(Ελληνική
Σπηλαιολογική
Εταιρεία).
Bild links:
Nikolaos Leloudas (Teilnehmer der ersten und dritten Expedition der ESE
in den 80er Jahren, welche das Labyrinth mit offizieller Erlaubnis
wieder öffnete, Buchautor, siehe weiter unten) mit dem Autor
und Athanasios Xanthopoulos (Autor des im Dezember neu erschienenen
Buches, siehe weiter unten) in Athen. Mittleres Bild: Dimitris
Chatziliadis half
mir in Athen, letzte Unklarheiten zu beseitigen in jenen griechischen
Texten, die ich auf Deutsch übersetzt hatte. Rechtes Bild: Im
Labyrinth traf ich dann noch Nikos, Mitglied
der ESE.
24.
April: Fotos der beiden Expeditionen der ESE
(Ελληνική
Σπηλαιολογική
Εταιρεία)
1981 und 1985
Bild 1 (Dimitris
Morfiadakis und
Kostas Zoupis) und Bild 2: die erste Expedition der ESE 1981, bei der
das Loch über dem Ende des Tunnels (Bild 2, oben) als damals
einziger Einstieg neu gegraben wurde. Bild 3: Nikolaos Leloudas war bei
der ersten (1981) und der dritten Expedition (1985)
dabei. 1985
erstellten 4 ESE-Mitglieder (Bilder 3, 4 und 5) den modernsten
Plan des Labyrinthes, der heute allgemein als
Grundlage der Forschung dient und auf dessen Basis ich einen
eigenen Plan mit Korrekturen und Ergänzungen erstelle (siehe
weiter unten). Bild 4 zeigt Anna Petrochilou in der "kleinen geheimen
Kammer"
(ΚΡΥΦΟΣ
ΘΑΛΑΜΙΣΚΟΣ).
Bild 5: Vassilis Kalogerakis, Anna Petrochilou
und Charalampos Nikolaou (Bilder mit freundlichem Dank von
Nick
Leloudas erhalten).
20.
März 2009:
Das Labyrinth erstmals in einem Reiseführer
- Die neueste
18. Auflage 2009 des Kreta-Reiseführers von Eberhard Fohrer
im Michael-Müller-Verlag enthält neu Seite 337 eine
Extra-Seite zum
Labyrinth. Erwähnt wird darin - ebenfalls neu - auch das
Kleine
Labyrinth, das "Labyrinthaki", auf der anderen Seite des
Hügels
(siehe hierzu auch Teil 2, Kap. 7a).
Februar
(erstellt am 15. April 2009):
Schatzsucher im Labyrinth?
Ganz
neu sind diese Bohrungen im Salle Trapeza (Bild rechts) und im Gang
davor an den nördlichen Wänden. Waren hier
"Schatzsucher" am
Werk? Was suchten sie? Oder liessen sie sich durch das Video
irreführen? Unglücklicherweise fällt im
Video (siehe
Teil 2) die Bemerkung, als sie sich im Salle Trapeza befinden,
dass es hier weiter gehe, eine Äusserung, die völlig
unbegründet und rätselhaft bleibt. Was Paragamian auf
griechisch sagt, wird leider aufgrund der synchronen
Übersetzung
auf französisch zum grossen Teil ausgeblendet oder
übertönt.
Wörtlich sagt der Sprecher auf französisch: "Et
voilà
la dernière salle, qu'on appelle "la salle de table" [salle
"Trapeza"]. La grotte semble se terminer ici, mais on sait en fait,
qu'elle continue derrière cette paroi." - zu deutsch: "Hier
sind
wir im letzten Raum, der "Raum des Tisches"[salle "Trapeza"] genannt
wird. Die Höhle scheint hier zu enden, aber man weiss, dass
sie in
Wirklichkeit hinter dieser Wand weiter geht." Es gibt keinerlei
Hinweise
auf diese Behauptung, weder durch die Eigenschaften des Raumes, der
hier nur aus Felswänden besteht, noch durch irgend einen der
Pläne, weder einen historischen noch einen aktuellen.
Möglicherweise beruht die französische
Übersetzung auf
einem Missverständnis - gemeint war wahrscheinlich, dass die
Höhle insgesamt noch viel grösser ist als das, was
bis heute
erforscht und bekannt ist. Leider
wurden durch die Bohrung im Salle Trapeza auch Inschriften
zerstört. Im Dezember 2008 gab es diese Bohrungen noch nicht.
Sie
wurden mir erstmals im Februar 2009 gemeldet.
09. Februar 2009:
Inschriften auf einer Säule belegen: hier war früher
ein Durchgang
Wer entziffert diese Kritzeleien? Wer kann Angaben über das
mögliche Alter solcher Zeichen machen? Die Inschriften auf
dieser
Säule belegen, dass dieser Platz früher
zugänglich war
und dann aufgeschüttet wurde - ich hatte ja bereits erkannt,
dass
die Mauern hier hinten neueren Datums sein müssen (siehe
weiter
unten):
02.
Februar 2009: Fotos vom 2. Weltkrieg
Auf
die
Bilder klicken, damit sie gross erscheinen / click to
enlarge (grösser als beim Bundesarchiv-Link)
Quelle:
Bundesarchiv
Koblenz
Fotos dort in den Karteien entdeckt und identifiziert am 29. Nov. 2008
von Wolfgang
Kistler. Sie wurden anschliessend digitalisiert und in die
öffentlich zugänglicheDatenbank gestellt.
28. Januar 2009: Neue
Info-Tafeln für Touristen bei Gortys und beim Kleinen Labyrinth
Im Herbst 2008 stossen wir zufällig bei der
Souvlaki-Kantine
an der Strasse westlich von Gortys dazu, als dort eine
Touristentafel montiert wird. Das Labyrinth ist auf der Karte
eingezeichnet, und auch der Text enthält
Überraschendes: das Labyrinth wird als jene
Höhle (!) bezeichnet, in der der
Minotaurus gehaust haben soll. Im Dezember stossen wir wieder
zufällig genau dann dazu, als oben drauf die gelbe i-Tafel
montiert wird. Die auf der Karte eingetragene dicke rote Schnellstrasse
ist zur Zeit noch im Bau.
Auch beim
kleinen Labyrinth wurde eine Info-Tafel aufgestellt. Dort
werden beide Höhlen vorgestellt, das Labyrinth und das Kleine
Labyrinth. Im Unterschied zur Info-Tafel bei Gortys wird das Labyrinth
hier als Steinbruch bezeichnet. Es wurden sogar Fotos und
Pläne
beider Höhlen abgedruckt. Der Text enthält allerdings
-
vielleicht aus Sicherheitsgründen - mehrere Fehler: die
Explosion
am Ende des II. WK war 1944, nicht 1945; es wurde (eben leider) nicht
alle Munition raus geräumt, die Höhle ist seit 1981
wieder
offen; die Tiefe des Kleinen Labyrinths wurde im griechischen Text mit
120 m
und im englischen Text mit 10 m (wahrscheinlich ein Schreibfehler)
angegeben - beides ist falsch: sie beträgt 45 m.
22.
Januar 2009: 2 weitere Bücher zum Labyrinth
Ich bin auf 2
weitere Bücher gestossen, eines von 2005 und ein brandneues,
das eben erst im Dezember 2008 erschien:
Nίκος
Λελούδας
-
Εξερεύνωντας
την
υπόγεια
Ελλάδα,
Β'
Τόμος
(Nikos Leloudas - Exploring the Underground of Greece, Vol. II)
Ελεύθερη
Σκέψις 2005 (Eleftheri
Skepsis 2005), 208
Seiten
Für
uns interessant ist der Abschnitt
"Λαβύρινθος
Γόρτυνας"
in Kap. 8 "Κρήτη",
S. 188 - 198, in dem Leloudas die
Expeditionen von 1981 (Öffnung des Labyrinths nach 20 Jahren
Verschluss) und 1985 (Erstellung eines Planes u.a. zusammen mit Anna
Petrochilou) beschreibt, an denen er selbst teilnahm. Auf S. 188 ist
der Plan von Petrochilou abgedruckt, auf S. 192 jener von Sieber. Auf
S. 201 - 207 sind ausserdem einige Fotos von den Exkursionen zu sehen.
Sprache: griechisch
Aθανάσιος
Ξανθόπουλος
-
ο
Λαβύρινθος
(Athanassios Xanthopoulos
- Das Labyrinth)
Εσοπτρον
2008, x Seiten
Sprache: griechisch
13.
Januar 2009: Seltsame Strukturen an der Decke
Räume
ganz links: Was sind das für Strukturen an der
Decke???
Räume ganz links: seltsame Strukturen an der Decke: Was ist
das ???
03.
Januar 2009: Übereinstimmung der
Pläne: alle
Räume des Planes Sieber sind bekannt und zugänglich
Die neuste Zuordnung: alle
Räume vom
Plan Sieber sind zugänglich - es fehlt keiner (ausser Gang 17a
sowie die Verbindung zwischen 20 und 22)
Die Übereinstimmung war bisher aus zwei
Gründen nicht
ohne weiteres erkennbar: 1) Der mit 18a benannte Raum ist auf dem
Original-Plan Petrochilou nicht richtig eingetragen, die
Übereinstimmung mit dem Plan Sieber fiel mir erst auf, als ich
den
Plan Romanas restaurierte, wo er deutlich eingetragen ist. 2) Die
Gänge und Räume in Siebers Plan sind ab der Nummer
18c bis
18f wiederum nicht korrekt ausgerichtet: sie weisen zu stark nach
Westen statt nach Süden, man muss sie ca. um 90 Grad gegen den
Uhrzeigersinn bzw. nach unten drehen (ähnlich wie die
Gänge
auf der anderen Seite beim Salle Trapeza, die ebenfalls um 90
Grad
verdreht sind und ebenfalls nach unten gedreht werden müssen).
Den
Raum 18e, der bei Petrochilou und bei Romanas fehlt, fand ich schon vor
längerer Zeit. Einen Teil der "grotte humide" fanden wir im
Herbst
2008.
Dort wo heute der Einsturz ist (bei der Nr. 17), sollte der
originale Gang 17a Richtung Süden führen
(zur Nr. 19 -
dort gibt es tatsächlich Gänge, die aber auf dem
Plan von Petrochilou fehlen!). Dieser Gang 17a ist heute offenbar
vermisst, ein Gang übrigens, von dem Dumas schrieb, er habe
Spurrinnen. Möglicherweise war der Gang 17a bereits im II. WK
nicht mehr vollständig zugänglich: auf dem Plan
Romanas ist
bei der 17 nämlich kein Einsturz eingezeichnet, der Gang 17a
fehlt
aber trotzdem. Dann hätten die Deutschen - oder vor dem
Krieg
vielleicht auch Kreter - mindestens teilweise einen neuen Gang
erstellen müssen (nämlich die Verbindung von der 20
zur 18f),
wenn sie die Verbindung im hinteren Teil
erhalten wollten. Im Moment wissen wir nicht, was war, aber Kreter,
die im Krieg im Labyrinth arbeiten mussten - Zeugen, welche noch leben
-, erzählen, dass sie die Labyrinth-Höhle bis zum
Raum mit
den Wasserbecken säubern
mussten. Was aber heisst "Säubern"? Wahrscheinlich
Beiseiteräumen von Gesteinstrümmern - Erbauen neuer
Steinmauern kann man nicht mehr dazu rechnen. Vom Eingangsbereich
wissen wir aber, dass hier die Deutschen auch "neue" Räume
schufen, indem sie die mit Steinen gefüllten Kammern leerten.
Teilweise bauten sie sogar eigene Zementmauern (zur Unterteilung
grosser Räume oder zum Stützen der
einsturzgefährdeten
Decke) oder stabilisierten die existierenden Mauern und Säulen
mit
Zement. Zumindest gibt es hinten im linken Gang bei der 20
bzw. von
18f
bis zu 18c deutliche
Hinweise, dass
hier alte schöne Mauern durch neue Mauern ergänzt und
-
sofern man sich darauf achtet - auch in gewissem Grad verunstaltet
wurden, siehe folgende
Fotos. Der Gang hier hinten wurde also offenbar
tatsächlich in neuerer Zeit ausgebaut - oder
vollständig
zugänglich gemacht.
Auf
dem ersten Bild ist in der linken Hälfte die alte und in der
rechten Hälfte die neue Mauer im Gang zwischen 18f und 18d zu
erkennen. Die gerade Linie zeigt, dass hier die alte Mauer
endete. Sie ist einigermassen
regelmässig
aufgeschichtet und relativ
eben zum Gang hin. Dieser Ebenheit wurde nachgeholfen: viele Steine
wurden nach dem Aufschichten nachgeschliffen - die Schleifspuren sind
an vielen Steinen heute noch erkennbar! Die neue Mauer wurde an die
alte angebaut. Die neuen Mauern hier hinten sind teilweise aus
grösseren
Steinen gebaut, unregelmässiger, mit grösseren
Lücken,
und ihre Wände sind zum Gang hin nicht so schön eben
wie die
der alten. Je mehr sich die neuen Mauern der Pforte zu den
Räumen
18c links hinten nähern, umso schlechter und und umso weniger
hoch
werden sie, bis sie zuletzt gar
keine Mauern mehr sind, sondern nur noch Steinhaufen, die offenbar
beiseite geräumt wurden, um den Weg frei zu legen.
Auf dem
zweiten Bild ist rechts eine Mauer der alten Bauart zu sehen und links
eine neue Mauer - beziehungsweise ein Steinwall neueren Datums. Drittes
Bild: Wenn wir die Mauer
auf der
rechten Seite jedoch genau ansehen, entdecken wir, dass auch
hier auf den letzten Metern vor der Rechtskurve die alte Mauer
plötzlich nur noch auf halber Höhe weiter geht
und oben
drauf eine neue aufgeschichtet wurde. Dass hier hinten ehemals offene
Durchgänge zugeschüttet wurden, konnte ich im
Dezember 2008
belegen (siehe die News vom 09.02.2009 ganz oben): auf der
Säule,
die im mittleren Bild hinter den neuen Mauern erkennbar ist, gibt es
eine Wand voller Inschriften, die hinter den aufgeschütteten
Steinen verschwinden, das heisst, die Wand war früher
zugänglich und später wurden hier Steine
aufgeschüttet.
Der Zugang zu den Räumen mit Schilf und fliessendem
Wasser,
das in Wasserbecken aufgefangen wurde, muss zwischen 1982 und 1985
eingestürzt sein -
es
war ein enger, höchstens einen halben Meter hoher Tunnel von
einigen Metern Länge, der sich offenbar auf Fusshöhe
befand
und man sich bücken musste, um hinein zugelangen
(gemäss mehreren kretischen Zeugen). Robben
auf dem Bauch war zur Durchquerung dieses Tunnels
nötig. Nach der neusten Zuordnung der Pläne ist
wieder
völlig offen, wo sich dieser Raum befindet, denn keiner der
Besucher, die in früheren Jahrhunderten einen eigenen Plan
zeichneten, beschrieb Schilf und Wasserbecken. Buondelmonti ist
tatsächlich der einzige, der von Schilf schreibt, den er
offenbar
selbst gesehen hat. Sein Plan ist jedoch keine Hilfe. Die grotte
humide, die ich lange für diesen Raum hielt, kann es auch
nicht
sein, nachdem ich die Beschreibung Siebers nochmals gelesen habe. Er
schreibt, wie schon gesagt, nur von Feuchtigkeit, aber weder von
Schilf, noch von Wasserbecken, noch von einer Quelle.
FAZIT:
1)
Die Deutschen veränderten die Labyrinth-Höhle
während
des II. WK teilweise: a) Sie erstellten einen zweiten Eingang und
machten ihn zum Haupteingang. b) Die dahinter gelegenen Räume
(EB)
wurden leer geräumt und teilweise verstärkt und mit
Mauern
ergänzt. c) Viele Mauern und Säulen - v.a. im
vorderen
Bereich - waren mit Zement verstärkt worden. d) Zwischen den
Nr. 5
und 6 schufen sie eine Verbindung (wahrscheinlich ebenfalls durch
Wegräumen von Steinen und ev. Mauern). d) Falls der Gang 20a,
die
Verbindung von der 20 zur 18f, nicht existierte oder nicht begehbar
war, halfen sie auch
hier nach - ich vermute allerdings, dass er mindestens teilweise
existierte (alte Mauern, sowohl bei Cockerell als auch bei Dumas gibt
es hier eine Verzweigung 20a!), aber teilweise verschüttet
war.
2) Die Verbindung zwischen 20 und 19 existiert, fehlt aber
im
Plan von Petrochilou - ich habe sie eingetragen.
3) Die Verbindung von der 19 zur 6 ist eingestürzt.
4) Die Verbindung zwischen 17 und 19 kann nicht
überprüft werden, da der Zugang von beiden Seiten
eingestürzt ist.
22.
Dezember 2008: Fotos vom 2. Weltkrieg
Unter dem folgenden Link sind 18 Fotos vom Labyrinth zu finden, die
während des 2. Weltkrieges (1943/44) von deutschen Soldaten
aufgenommen wurden:
http://www.bild.bundesarchiv.de
danach ins Suchfeld am oberen Rand "Gortys"
eintippen und Enter drücken
17.
Oktober
2008: zweiten Raum mit Inschriften entdeckt, der auf allen
Plänen fehlt:
Auf dem Weg zu neuen Entdeckungen:
Eine kleine Sensation: ich entdecke einen zweiten Raum mit Inschriften,
der auf allen
Plänen fehlt. Der Raum hat keinerlei Spuren der Bearbeitung, aber
Spuren von Wasser an der Decke. Es ist somit der einzige vollkommen
natürliche Raum im Labyrinth!
(Update 14.12.2013)
Es hat vor
allem
griechische
Inschriften - offenbar ein Raum der Insider, der Touristen in
früheren Jahrhunderten nicht gezeigt wurde. Allerdings schien
er
auch nicht allen Kretern bekannt zu sein. Inschriften gibt es vor allem
aus der Zeit nach 1800 bis 1955. Allerdings sind einige bekannte
darunter, deren Inschrift wir auch im Trapeza-Raum fanden: die
Archäologin Eliza Fabreguettes z.B., die das Labyrinth 1832
besuchte (ihre Inschrift "Fabeguettes" ist hier nur geritzt (im Salle
Trapeza mit schwarzer Farbe, aber beide Male in Kapitälchen)
und
hat einen Schreibfehler (!): das "r" fehlt. In der
Vergrösserung
sah ich dann plötzlich, dass zwischen B und E ein kleines R
darüber geritzt war - sie hatte den Fehler offenbar bemerkt)
und
der deutsche Wehrmann
Heinrich Goedecke am 6.3.1944. Eine ausführliche Inschrift
hinterliess der Wehrmann "Wache Lavrint Obgefr. Bruno Arbter" am
29.11.1943 :
griechische Namen von 1943, 1854, 1912 und 1955(2x); der Wehrmann Rudi
Damm 1943; die wahrscheinlich älteste Jahreszahl "1582"(?);
1828 NADAL DONADO :